Kreuzworträtsel, Sudoku oder Suchbilder sind ein fester Bestandteil der Tageszeitung und erfreuen sich bei einigen Abonnenten einer großen Beliebtheit. Digitale Zeitungen haben nun die Möglichkeit Spiele und Rätsel auf eine ganz neue Ebene zu heben und diese als Tool zu nutzen, um bei den Lesern eine tägliche Routine zu entwickeln.
Wie Publisher in Deutschland und in anderen Ländern dies nutzen und welches Potenzial darin steckt, haben wir uns in diesem Artikel genauer angesehen.
Doch was steckt eigentlich hinter der Idee von Rätseln? Es gibt verschiedene Gründe, warum es sinnvoll sein kann über die Integration von Spielen in seine Apps nachzudenken.
Denn:
Hier sind fünf Beispiele wie Publisher Spiele in ihre Strategie integriert haben.
Die New York Times erkannte sehr schnell das Potenzial von Wordle, einem browserbasierten Rätsel, welches äußerlich dem klassischen Kreuzworträtsel ähnelt. Jeden Tag gibt es ein neues Wort bestehend aus fünf Buchstaben und ähnlich wie bei dem Spiel Mastermind kommt man mit jedem neuen Wort der Lösung näher.
Die New York Times kaufte im Januar 2022 das Spiel dem eigentlichen Hersteller John Wardle ab, doch lässt noch weiterhin zu, dass man das Spiel ohne Abonnement spielen kann. Doch was macht das Spiel so besonders und was erhofft sich die New York Times davon?
Wordle überzeugt durch seine Einfachheit und lässt sich dank der kurzen Dauer perfekt in den Alltag einbauen. Durch nur ein Rätsel am Tag lösen zu können, ist es perfekt um eine Routine aufzubauen. Besonders erfolgreich wurde das Spiel im Dezember als die Möglichkeit dazu kam, sein Score (ohne das Wort zu verraten) mit seinen Freunden zu teilen.
Für die New York Times passt das Spiel perfekt zu ihren weiteren Rätseln wie zum Beispiel Spelling Bee. Die Zeitung hat das Ziel die größte englischsprachige Zeitung zu werden und sah Wordle als eine Gelegenheit weitere potenzielle Leser anzusprechen. Die New York Times hatte versprochen das Spiel weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen, doch es ist nicht sicher, ob Wordle wirklich für immer vor einer Paywall bleiben wird.
Die Süddeutsche Zeitung ist sich der Bedeutung von Spielen ebenfalls bewusst und bietet die klassischen Rätsel wie Sudoku oder Kreuzworträtsel an. Dabei unterteilen sie zwischen Rätseln für Abonnenten und Nicht-Abonnenten. Die Premium Rätsel sind nur verfügbar, wenn man ein allgemeines Abo für die SZ abgeschlossen hat und bieten eine größere Auswahl.
Doch neben diesen klassischen Spielen findet man auf der Seite der SZ auch verschiedene Quizze, die oftmals in Verbindung zu politischem oder geschichtlichem Wissen stehen und so natürlich direkten Bezug zu den Inhalten der Zeitung haben.
Der Kölner Stadt Anzeiger setzt vor allem in seinem E-Paper auf die klassischen Spiele wie Sudoku und Kreuzworträtsel. Diese lassen sich auf den letzten Seiten der Zeitung finden und können ganz einfach in der App gespielt werden.
Man kann das Spiel ohne Probleme unterbrechen und die Zahlen speichern, aber auch die Richtigkeit überprüfen oder das Spiel zurücksetzen und von vorne beginnen. Die Spiele sind die Klassichen, die man auch aus der Printzeitung kennt, doch ist das Lösen in der App ohne das nervige Radieren möglich.
In England nutzt The Telepgraph die Vorteile der digitalen Zeitung auch bei seinen Spielen aus. Auf der Website kann man unter anderem eine tägliche, wöchentliche und jährliche Rangliste sehen. Während man in der Print-Zeitung für sich selber spielte, wird hier der Ehrgeiz noch mehr geweckt und das “Suchtpotenzial” wird noch höher, wenn man sich mit anderen Nutzern vergleichen kann. Man möchte einen möglichst hohen Score erreichen und das Gefühl sich etwas erarbeitet zu haben reduziert die Wahrscheinlichkeit sein Abonnement zu kündigen.
Außerdem verleitet dies dazu mehr Menschen im näheren Umfeld zu einem Abo zu überzeugen. Lösungen und Scores miteinander vergleichen zu können fördert die Disziplin und auch den Spaß, den man an dem Spiel hat.
Um die Rätsel noch spannender zu machen, gibt es bei The Telegraph jede Woche und jeden Monat die Möglichkeit Preise zu gewinnen. Jede richtige Lösung wird automatisch eingesendet und gibt noch mehr Motivation zum täglichen Rätseln.
Der französische Publisher Ouest-France verbindet ihre Spiele mit einem Newsletter. Jede Woche erhält man auf diese Weise verschiedene Spiele direkt in seine Inbox. Spiele alleine dienen schon der Bildung von Gewohnheiten und werden mit einem Newsletter nur noch mehr zu einem Ritual. Man erfährt direkt, welche Spiele neu sind und wird jede Woche auf die Seite von Ouest-France geleitet. Auch hier spricht der Publisher eine neue Zielgruppe abseits von seinen gewöhnlichen Abonnenten an, die durch den regelmäßigen Kontakt, Ouest-France nicht mehr nur für Spiele nutzen, sondern auch dort Artikel konsumieren.
Die Spiele von Ouest-France sind in der Regel einfach gehalten, doch profitieren auch von den Möglichkeiten, die eine digitale Version bietet. Dies sieht man besonders gut in L’édition du soir einer digital-only Zeitung. Auch hier gibt es auf den letzten Seiten Quize zum Beispiel über die Rechtschreibung in der französischen Sprache oder Allgemeinwissen wird abgefragt. Dies kennt man auch aus Printzeitungen, doch kann das Spiel digital noch mehr Spaß machen. Die Zeit kann gestoppt werden oder die Anzahl an Versuche im Bilderrätsel, die richtige Lösung zu finden, ist begrenzt.
Und die Spiele sind beliebt! Ein Drittel der Leser von Ouest-France verbringen Zeit auf den Rätselseiten der Zeitung.
Spiele und Rätsel sind ein guter Weg, um das Engagement Ihrer Leser zu steigern. Die tägliche Interaktion mit der Zeitung wird gefördert und Gewohnheiten entstehen. Dies sollten sie beachten, wenn Sie sich dazu entscheiden Spiele in ihre digitale Zeitung zu integrieren:
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